Vermögensaufbau in 2022

Wie Du das Jahr 2022 zum Jahr Deines Vermögensaufbaus machst.

Vermögensaufbau
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Vermögensaufbau muss nicht kompliziert sein. Selbst wenn Du nur wenig Zeit damit verbringen willst, Dir das nötige Wissen anzueignen, kannst Du sehr effektiv Vermögen aufbauen - und hier zeige ich Dir, wie.

Eins vorab: Die Schritte müssen nicht zwingend alle durchlaufen werden, ich halte es aber grundsätzlich für sehr sinnvoll.

Wer sich zum Beispiel zuerst mit dem Punkt "Wie Vermögen aufbauen" beschäftigen möchte, kann das ohne weiteres tun.

Auch für diejenigen macht es denke ich durchaus Sinn, sich die anderen Punkte zumindest später trotzdem einmal anzusehen.

Inhaltsverzeichnis

Vermögensaufbau Definition

Vermögensaufbau ist definiert als das Erarbeiten und Zusammentragen von Vermögenswerten zum Aufbau eines Vermögens.

Zum Vermögen gehören materielle (zum Beispiel Geld, Gold, Haus, Aktien) und immaterielle Gegenstände (zum Beispiel Patente, Lizenzen), minus Schulden.

Vermögen aufbauen bedeutet ganz einfach gesagt, dass der Wert des Eigentums sich nach Abzug eventueller Schulden vergrößert.


Das Wichtigste zusammengefasst

Jeder hat die Möglichkeit, Vermögen aufzubauen - und 2022 kann Dein Startschuss sein.

Selbst wer nicht viel Zeit investieren möchte, kann große Fortschritte machen - vielleicht sogar einfacher als Menschen, die sich ständig mit Finanzthemen beschäftigen und dadurch anfälliger für schlechte Nachrichten oder riskante Hypes sind.

Findest Du für Dich persönlich die richtige Balance aus sparen, investieren und Aufbau deines Humankapitals kannst Du Vermögen aufbauen, ohne wirklich auf etwas verzichten zu müssen.

Je früher Du mit dem Vermögensaufbau anfängst, desto einfacher ist es. Der Faktor Zeit sorgt dafür, dass der Wert Deiner Investitionen exponentiell steigt.


Das Fundament legen

Wer weiß warum er etwas macht, seinen Ausgangspunkt und möglich zukünftige Herausforderungen kennt, ist bestens für den Vermögensaufbau gewappnet.

Diese 4 Schritte helfen Dir, das Fundament Deines Vermögensaufbaus zu legen.

Schritt 1: Warum?

Warum beschäftigst Du Dich mit dem Thema Geld und Finanzen?

Was ist Dein Ziel?

Sparen für den nächsten Urlaub?
Vermögen aufbauen?
Oder ganz einfach erst einmal die Kontrolle über Deine Finanzen übernehmen?

Dich nicht mehr wundern, wo das ganze Geld hinfließt?
Mehr Freiheit?

Mache Dir klar, was Deine Motivation ist!

Sei Dir bewusst: Wer sich nicht um seine Finanzen kümmert, verliert.
Dabei muss der Aufwand gar nicht groß sein.

Oft scheitern wir an Herausforderungen, weil wir es gleich perfekt machen wollen, alles durchdenken und abwägen möchten.
Oder der Aufwand scheint so groß. Dann lieber gleich sein lassen...

Ich glaube nicht, dass wir von Anfang an den perfekten Plan brauchen.
Es geht auch nicht darum, jeden Cent zu dokumentieren, den wir ausgeben.

Viel wichtiger ist es anzufangen.

Ändern und anpassen kannst Du später immer noch.

Lieber einmal ein paar Stunden Lebenszeit investiert, als den Rest des Lebens dafür zu bezahlen.

Freiheit bedeutet nicht tun zu müssen, was ich nicht tun möchte.

Schritt 2: Wo stehe ich?

Mache Dir ein Bild darüber, wo Du finanziell gesehen stehst.
Wie viel Vermögen hast Du, welche Schulden oder offenen Kredite gibt es vielleicht?

Um Deine Reise zur Kontrolle über Deine Finanzen zu starten, solltest Du Deinen Ausgangspunkt kennen.

Schritt 3: Was kommt rein, was geht raus?

Warum ist dieser Schritt so wichtig?

Wir meinen gerne "ich gebe eh fast kein Geld aus" oder "klar weiß ich, wofür ich mein Geld ausgebe".

Wie viel hast Du dieses Jahr für Lebensmittel ausgegeben?
Wie viel für Kleidung, die Du nicht anziehst?

Ganz ehrlich: Ich selbst hatte eigentlich immer das Gefühl, relativ rational mit Geld umzugehen und alles wunderbar im Griff zu haben. Je nachdem wie viel am Monatsende auf dem Konto übrig war, habe ich mal mehr, mal weniger Geld auf die Seite gelegt.

Warum versuchst Du es nicht einfach mal ein paar Monate, deine Ausgaben aufzuschreiben und klar zu dokumentieren, wo wie viel Geld hinfließt?

Dabei geht es nicht unbedingt um jeden Kleinstbetrag.
Zu wissen und Dir vor Augen zu führen, was die größten Geldfresser sind, kann schon helfen.

Mache sichtbar, wohin Dein Geld fließt.

Schritt 4: Welche (größeren) Ausgaben stehen an?

Welche Ausgaben kommen vermutlich in den nächsten Tagen, Wochen, Monaten, Jahren auf Dich zu?

Muss bald ein neues Auto her?
Planst Du einen schönen Urlaub, der ganz schön in's Geld gehen wird?
Möchtest Du in den nächsten 10-15 Jahren eine Immobilie kaufen?

Alle größeren Ausgaben, die Du bereits absehen kannst, solltest Du beim Vermögensaufbau berücksichtigen - damit es keine bösen Überraschungen gibt.

Die Weichen stellen

Nachdem Du das Fundament gelegt hast, hast Du einen guten Überblick, wo Du in Bezug auf deine Finanzen stehst.

Zeit die Weichen in Richtung Vermögensaufbau zu stellen!

Bezahle Dich selbst zuerst

Springen wir ein paar Jahre zurück.

Mit beiden Beinen fest im Berufsleben, BAföG zurückgezahlt, steigendes Einkommen von dem am Monatsende immer genug übrig war um etwas beiseite zu legen.

Wie viel ich zurückgelegt habe?
Immer unterschiedlich - je nachdem, was nach Urlaub, Shopping, zahlreichen Restaurantbesuchen etcetera noch übrig war.

Doch irgendwann hat es "klick" gemacht.

Warum verteile ich mein erarbeitetes Geld zuerst an andere - und ich nehme am Ende des Monats nur das, was noch übrig bleibt?

Noch dazu: Gegen Ende des Monats war meistens noch so "viel" auf meinem Girokonto - eigentlich könnte ich mir doch noch irgendetwas "gönnen". Häufig habe ich dann einfach nochmal irgendetwas gekauft, was ich eigentlich nicht gebraucht habe.

Aber was wäre, wenn ich mir vorher überlege, wie viel ich eigentlich auf die Seite legen möchte, statt es am Ende des Monats zu machen?

Wenn ich dieses Geld sofort auf die Seite legen würde?

Seitdem läuft am Tag nach dem Gehaltseingang ein Dauerauftrag - auf mein Tagesgeldkonto.

Der Clou: Mein Sparziel habe ich sofort erfüllt und ich gewöhne mich an die niedrigere Summe, die mir für den Rest des Monats zur Verfügung steht!

Bezahle Dich selbst zuerst, richte jetzt gleich einen Dauerauftrag auf Dein Tagesgeldkonto ein.

Hast Du einen genauen Überblick über Deine Finanzen? Dann weißt Du bereits, wie hoch die Summe sein sollte, die Du Dir selbst überweist.

Bist Du Dir nicht so sicher, wie hoch der Dauerauftrag sein soll?
Wähle einfach einen Betrag, der Deinem Bauchgefühl nach ungefähr passen könnte.
Wenn Du merkst, dass der Betrag entweder zu hoch oder zu niedrig ist - passe den Dauerauftrag einfach an!

Lege jeden Monat automatisiert Geld zur Seite.

Wie Vermögen aufbauen?

Wir haben das Fundament gelegt und die Weichen gestellt - Zeit für den Vermögensaufbau!

Unnötige Kosten senken

Denkst Du Dir manchmal: Ich muss das unbedingt haben!

Du kaufst es, fühlst Dich für einen kurzen Moment glücklich! Und bald darauf verschwendest Du kaum noch einen Gedanken an das gekaufte und es verstaubt - neben den anderen unnötigen Käufen.

Ich persönlich finde, dass man durchaus Geld ausgeben sollte.
Und zwar dann, wenn man der Meinung ist, dass die Ausgabe wirklich einen positiven Einfluss auf das Leben hat.

Verzicht führt denke ich oft zu Unzufriedenheit und später Reue.

Entscheidend ist für sich selbst herauszufinden, welche Ausgaben und Anschaffungen uns eigentlich gut tun - und welche nicht.

Fragen wir uns vor Ausgaben konsequent "Bereichert das mein Leben wirklich?", können wir nach und nach unnötige Geldfresser eliminieren, haben mehr Geld zur Verfügung UND können gleichzeitig ein zufriedeneres und unabhängigeres Leben führen.

Unterm Strich gilt: Wer nichts auf der Seite hat ist zu 100% abhängig, zum Beispiel vom nächsten Gehalt.

Diese unschöne Situation können wir häufig recht einfach verbessern - ohne wirklich auf etwas verzichten zu müssen.

Eliminiere unnötige Geldfresser und spare nicht zu sehr in Bereichen, die Dich zufriedener und erfüllter machen.

Puffer anlegen für erwartete Ausgaben

Wir eliminieren unnötige Ausgaben, ohne dabei an unserer Lebensqualität zu sparen.

Als nächstes sollten wir einen Puffer für erwartete Ausgaben anlegen.

Was meine ich mit erwartbaren Ausgaben?

Hast Du ein Auto? Falls ja weißt Du heute schon, dass irgendwann die Hauptuntersuchung ansteht. Beiträge für die Kfz-Versicherung werden fällig und irgendwann fallen Reparaturen an und nach einigen Jahren muss ein neues Auto her.

Die Waschmaschine wird irgendwann kaputt gehen.

Vielleicht möchtest Du auch nächstes Jahr den ein oder anderen Urlaub machen.

Auch wenn Du vielleicht nicht immer genau sagen kannst, wann eine größere Ausgabe ansteht und wie hoch sie sein wird - klar ist, dass sie irgendwann kommen wird.

Je früher Du anfängst, Geld dafür auf die Seite zu legen, desto weniger schmerzt es, wenn Du das Geld dann tatsächlich brauchst.

2400€ für den Urlaub - das schmerzt vielleicht schon etwas.
Legst Du aber zum Beispiel ein Jahr lang jeden Monat 200€ zur Seite, fühlt sich die Summe vielleicht nicht mehr ganz so schlimm an - und Du musst auch kein schlechtes Gewissen haben, denn Du hast das Geld genau dafür zur Seite gelegt.

Die Waschmaschine könnte in den nächsten 1 bis 2 Jahren den Geist aufgeben?
50€ pro Monat auf die Seite gelegt, dann wird die Ausgabe auf jeden Fall zu stemmen sein.

Je nachdem wie Du finanziell aufgestellt bist und welche Kosten Du erwartest, können sich Zeiträume, Sparsummen und die Dinge für die Du sparst unterscheiden.

Das Sparen sollte dabei automatisiert passieren.
Ein Dauerauftrag auf das Tagesgeldkonto oder wie bei manchen Banken möglich Sparziele helfen Dir dabei.

Die für die erwarteten Ausgaben beiseitegelegte Summe solltest Du mindestens mental, am besten aber auch schriftlich festhalten und von Deinem tatsächlichen Vermögen trennen.

Lege frühzeitig, regelmäßig und automatisiert Geld für erwartete Ausgaben zur Seite.

Notgroschen

Die erwarteten Ausgaben haben wir in Angriff genommen - Zeit sich mit den unerwarteten Ausgaben zu beschäftigen.

Hier kommt der Notgroschen in's Spiel.

Der Gedanke hinter dem Notgroschen ist einfach: Es können unvorhergesehene Dinge passieren, im Positiven wie im Negativen - und genau darauf möchte ich finanziell vorbereitet sein.

Ein Schicksalsschlag, Krankheit, Kurzarbeit, Jobverlust - die Liste der Dinge die uns treffen kann ist lang.

Um im Fall der Fälle nicht unvorbereitet und mit leeren Taschen dazustehen, solltest Du einen Notgroschen aufbauen.

Mehr dazu: Notgroschen

Langfristiger Vermögensaufbau

Du legst Geld für vorhersehbare Ausgaben zur Seite und füllst auch Deinen Notgroschen - Zeit sich mit dem Vermögensaufbau zu beschäftigen.

Eines sollte Dir klar sein: Niemand sonst wird sich von sich aus in Deinem besten Interesse um Deinen Vermögensaufbau kümmern. Du kannst Dich entweder selbst darum kümmern, oder beispielsweise einen Honorarberater aufsuchen.

Warum Honorarberater, nicht Bankberater - ist doch kostenlos?
Nichts ist kostenlos.
Beim Bankberater bezahlst Du ganz einfach durch (Abschluss-)Provisionen und/oder höhere Gebühren und/oder den Kauf von Produkten, die rein objektiv betrachtet für Dich nicht unbedint die optimale Wahl sind.

Jeder Bankberater muss Geld verdienen, bekommt ein Gehalt. Für die Kosten, die der Bank entstehen, muss es am Ende auch ein Gegenwert geben - und den liefert natürlich in erster Linie der Kunde und damit Du.

Das Gute: Vermögensaufbau kann sehr einfach sein - wirklich jeder, der sich zumindest einmal etwas intensiver mit dem Thema befasst hat, kann Vermögensaufbau ganz einfach selbst machen - ohne Beratung, ohne komplizierte Produkte.

ETF Vermögensaufbau

Vermögen mit ETFs aufbauen - falls Du Dich schon etwas mit dem Thema Vermögensaufbau beschäftigt hast, hast Du vermutlich schon etwas davon gehört.

Wer ein paar einfache Regeln befolgt, der findet in ETFs die wahrscheinlich leichteste und gleichzeitig sicherste Anlage zum Vermögensaufbau.

Wichtig: ETF ist nur eine (meist sehr kostengünstige) Hülle. Wichtig ist, was drin ist.

Vermögensaufbau mit Fonds

Fonds können beim Vermögensaufbau helfen.
Häufig bekommen wir das, was uns ein Fonds bietet, aber auch in besserer und vor allem günstiger Variante als ETF oder ähnliche günstige Produkte - und gleichzeitig schalten wir das Risiko Fondsmanager aus.

Grundsätzlich versuchen Banken Fonds statt ETFs zu verkaufen.
Warum?
An Fonds können massig Gebühren verdient werden - an günstigen Produkten wie ETFs nicht.

Vermögensaufbau mit Immobilien

Vermögensaufbau mit Immobilien, gerne als "Betongold" bezeichnet, gilt als sichere Geldanlage.

Und kaum eine Anlageklasse wird so leidenschaftlich gegen Kritik verteidigt.

Wer Vermögen mit Immobilien aufbauen möchte, nutzt meistens einer dieser beiden Möglichkeiten:

  1. Selbstgenutzte Immobilie
  2. Immobilien zum Vermieten

Selbstgenutzte Immobilie

Wer mit dem Gedanken spielt eine Immobilie zur Selbstnutzung zu kaufen, dem möchte ich für die Entscheidungsfindung diese beiden Bücher von Gerd Kommer sehr an's Herz legen:

Kaufen oder Mieten?*
Immobilienkauf und -finanzierung für Selbstnutzer*

Immobilien zum Vermieten

Eine Immobilie zu erwerben um sie zu vermieten - das kann sich grundsätzlich lohnen.
Was man aber auf jeden Fall berücksichtigen sollte:

  1. Wie finde ich eine geeignete Immobilie
  2. Wie viel kann, will und sollte ich dafür bezahlen?
  3. Bin ich bereit vor, während und nach dem Kauf meine Zeit zu investieren?

Zusätzlich hast Du einen großen steuerlichen Nachteil gegenüber gewerblichen Vermietern.

In Humankapital investieren

In Humankapital zu investieren bedeutet, etwas in Deine eigene Entwicklung zu investieren.

Dein Humankapital - also Du selbst - ist die wervollste Ressource.

Indem Du Dich stets weiterbildest, Deine Fähigkeiten und Qualifikationen immer weiter ausbaust, bekommt Deine Arbeit einen immer größeren Wert.

Vielleicht eröffnet das ganz neue Jobchancen, oder die ein oder andere Beförderung.

Dieses Thema wird beim Vermögensaufbau häufig außer Acht gelassen - kann aber einen gewaltigen Einfluss auf deine Vermögensbildung haben.

Einkommen erhöhen

Eng mit dem Thema "In Humankapital investieren" verwoben, aber nicht unbedingt das gleiche.

Statt immer nur an der Kostenschraube zu drehen können wir auch versuchen, unser Einkommen zu erhöhen.

Die Möglichkeiten sind dabei praktisch unbegrenzt.

Vielleicht hängst Du Dich im Job besonders rein und wirst befördert.
Vielleicht startest Du ein kleines Business neben deinem Haupt-Job.
Vielleicht möchtest Du Dich aber auch selbstständig machen.

Wer sein Einkommen stärker erhöhen kann, als seine Kosten steigen, der kann viel einfacher Vermögen aufbauen.

Fazit

Vermögensaufbau hat extrem viele Stellschrauben und auch Stolperfallen.
Man muss aber kein Experte sein, um hier wirklich voranzukommen.

Schon ein klein wenig investierte Zeit kann ausreichen, um gute Ergebnisse zu erzielen!


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