Hyperfocus Zusammenfassung

Wie man weniger arbeitet und mehr erreicht.

Hyperfocus Zusammenfassung Chris Bailey
unsplash.com/@brett_jordan

von Chris Bailey

Manchmal läuft es einfach. Wir arbeiten hochkonzentriert an einer Sache, kommen immer weiter voran - manchmal wie im Rausch!

Was oft als "Flow" bezeichnet wird, ist eine Art Produktivitätsrausch.
Und oft nicht nur die reine Produktivität im Sinne von "ich schaffe x Aufgaben in 2 Stunden".

Manchmal entfaltet sich im Flow eine kaum gekannte Kreativität, eine gute Idee oder ein kreativer Lösungsansatz folgt auf den nächsten.

Aber wie schaffen wir es, dieses seltene Phänomen zur Normalität werden zu lassen?

Wie können wir regelmäßig in diesen Zustand gelangen?

In seinem Buch "Hyperfocus" versucht Chris Bailey uns genau das näher zu bringen.



Konzentriere Dich voll und ganz auf Deine Aufgabe

Der Begriff Hyperfocus spricht eigentlich für sich.

Wir sollen unsere gesamte Aufmerksamkeit voll und ganz auf unsere Aufgabe konzentrieren.

Kein "Multitasking", keine E-Mails, kein Smartphone, kein Social Media.

Willst Du Hyperfocus aufbauen, musst Du alle potenziellen Ablenkungen eliminieren!

4 Schritte zum Hyperfocus

Um möglichst "leicht" in den Hyperfocus zu kommen, sollten wir laut Chris Bailey 4 Schritte beachten:

  1. Konzentriere Dich auf eine einzige sinnvolle Aufgabe
  2. Eliminiere alle praktischen Ablenkungen
  3. Richte Deine gesamte Aufmerksamkeit auf die gewählte Aufgabe
  4. Lenke Deinen Fokus jedes mal wieder zurück auf die Aufgabe, wenn Deine Gedanken abschweifen

Wer diese Schritte beherzigt, kann leichter den Zustand des Hyperfocus erreichen.

Und noch eine gute Nachricht: Je häufiger wir uns darin üben, desto einfacher wird es uns nach und nach fallen - es ist trainierbar!

Die Aufmerksamkeit steuern

Wir können nur eine sehr begrenzte Menge an Reizen aufnehmen.

Wir sollen uns die Aufmerksamkeit als eine kleine, begrenzte Fläche vorstellen.

Weil dort nicht sonderlich viel Platz hat, sollten wir sehr gut überlegen, was wir auf diese Fläche lassen.

Füllen wir unseren Kopf beispielsweise mit vielen Nachrichten oder dem Inhalt unseres Social-Media-Feeds, können wir vielleicht nicht mehr genug Konzentration und Aufmerksamkeit für unsere Wichtigen Aufgaben aufbringen.

Der Produktivitätsrausch bleibt uns dadurch praktisch sicher verwehrt.

Neben der "Informationsdiät" sollten wir versuchen, unser Meta-Bewusstsein zu stärken.

Was bedeutet das?

Wir sind konzentriert an einer Aufgabe, versuchen zu lernen, oder aufmerksam zuzuhören.

Plötzlich merken wir, dass wir zwischendurch mit unseren Gedanken ganz woanders waren.

Zu bemerken und sich dessen bewusst zu werden, wen unser Bewusstsein wandert - das ist die Aufgabe des Meta-Bewusstseins.

Wenn wir uns bewusst machen, worauf wir unsere Aufmerksamkeit lenken möchten, merken wir mit der Zeit besser und schneller, wenn unsere Aufmerksamkeit davon abschweift.

Wir stärken also unser Meta-Bewusstsein.

Vor Ablenkung schützen

Ablenkung reisst uns aus dem Konzentrationsfluss und verhindert, dass wir voll fokussiert tief in unsere Aufgabe eintauchen.

Deshalb sollten wir alles blockieren, was interessanter sein könnte, als unsere aktuelle Aufgabe.

Deshalb: Schalte Dein Handy auf Stumm oder in den Flugmodus, checke keine Mails oder Nachrichten.

Das gilt natürlich nicht für den gesamten (Arbeits-)Tag.

Aber Du könntest Dir zum Beispiel vornehmen, nur noch ein mal pro Stunde das Handy zu checken - oder vielleicht sogar noch seltener?

Von Zeit kommen uns auch immer wieder andere Gedanken, die vielleicht sinnvoll sind, aber nichts mit der aktuellen Aufgabe zu tun haben.

Vielleicht ist uns zum Beispiel die Lösung eines anderen Problems eingefallen, oder etwas, das wir unbedingt noch erledigen müssen.

Die Lösung: Schreibe diese Gedanken auf!
Das schafft Platz im Kopf und gleichzeitig kannst Du diesen Gedanken gleich nach Deiner aktuellen Aufgabe nachgehen.

Streufokus oder die Kreative Kraft der Zerstreuung

Hyperfocus ist der ideale Zustand, um klare Aufgaben zu erledigen - im hier und jetzt.

Wir können diesen Zustand aber weder ewig aufrecht erhalten, noch hilft er uns bei sehr kreativen Aufgaben.

Und hier kommt die Streufokussierung in's Spiel!

Streufokussierung: Ein offener Geisteszustand

Manchmal beschäftigt uns irgendetwas in unserem Unterbewusstsein. Wir sind nicht voll darauf konzentriert, aber irgendetwas arbeitet in unserem Hinterkopf.

Und plötzlich - vielleicht unter der Dusche, oder bei einem Spaziergang - trifft uns eine Erkenntnis oder Lösung wie ein Blitz!

Oft ist die Streufokussierung in die Zukunft gerichtet, wenn wir zum Beispiel Zukunftspläne schmieden.

Chris Bailey unterscheidt in Hyperfocus drei Modi:

  1. Erfassungsmodus - aller Gedanken bewusst werden und sie per Hand aufschreiben, um Platz im Kopf zu machen
  2. Problemlösungsmodus - ein bewusstes Problem fokussieren
  3. Habituelle Streufokussierung - einfache, sich wiederholende Aufgaben, die nicht die volle Aufmerksamkeit benötigen, wie zum Beispiel Radfahren.

Der Zeigarnik-Effekt

Der Zeigarnik-Effekt kann eintreten, wenn wir nicht auf eine bestimmte Aufgabe konzentriert sind - zum Beispiel unfokussierte oder offene Meditation, oder das Einschlafen.

Dort fallen uns manchmal einfach so gute Ideen in den Schoß.

Außerdem hat unser Gehirn die Tendenz, sich auf ungelöste Probleme, statt auf erledigte Aufgaben zu konzentrieren.

Wie kann ich den Zeigarnik-Effekt nutzen?

Wenn Du ein Problem (gerade) einfach nicht lösen kannst, versuche doch einmal Dich mit etwas anderem zu beschäftigen. Vielleicht vernküpft dein Gehirn neue Reize oder Erfahrungen mit dem im Hinterkopf arbeitenden Problem und es kommt irgendwann der plötzliche Geistesblitz!

Schreibe ungelöste Probleme einfach mal auf und lies sie regelmäßig durch.
Vielleicht machst Du auch hier in der Zwischenzeit Erfahrungen oder sammelst Informationen, die Deinem Gehirn vielleicht ganz unerwartet bei der Lösung des Problems helfen!

Gesunde Geistesnahrung

"Die Qualität der Informationen die man aufnimmt bestimmt die Qualität der Erkenntnisse."

Unsere Aufmerksamkeit ist sehr beschränkt - vielleicht erinnerst Du Dich an das Beispiel mit der kleinen Fläche, als die wir uns unsere Aufmerksamkeit vorstellen sollen.

Deshalb sollen wir sehr darauf achten, worauf wir unsere Aufmerksamkeit lenken möchten.

Wir sollten uns deshalb "selektiv für Gehaltvolle Informationsquellen entschieden, um das Beste aus der Streufokussierung zu machen".

Fazit: Die Mischung macht's

Um bestmöglich unsere Ziele zu erreichen, sollten wir sowohl "Hyperfocus", als auch die Streufokussierung nutzen.

Hyperfocus ist trainierbar, Ablenkungen sollten wir so gut wie möglich abstellen.

In manchen Situationen hilft es uns besser, unsere Gedanken schweifen zu lassen - und da kommt die Streufokussierung in's Spiel. Dabei sollten wir sehr darauf Achten, unsere Informationsquellen gut zu wählen.



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