Der 5-Minuten-Gefallen

Sei bereit für jeden bis zu 5 Minuten Deiner Zeit zu geben - ohne eine Gegenleistung zu erwarten.

Sanduhr
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"Du solltest bereit sein, für jedermann bis zu fünf Minuten deiner Zeit aufzuwenden." Adam Rifkin

Wir sind häufig gestresst, fühlen uns unter Druck, müssen noch so viel erledigen.

Und dann bittet uns noch ständig jemand um Hilfe?
Obwohl wir überhaupt nichts davon haben?

Und doch kann es sich in mehrerlei Hinsicht lohnen, anderen zu helfen.

Adam Grant nennt es in seinem Buch "Geben und nehmen" den "5-Minuten-Gefallen".

Sind wir bereit jedem bis zu 5 Minuten unserer Zeit zu geben, ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten, können wundersame Dinge passieren.

Wenn wir helfen und Leute für unsere Hilfe dankbar sind, werden sie häufig etwas zurückgeben wollen.

Statt einen Gegengefallen einzufordern könntest Du versuchen die Person aufzufordern, etwas weiterzugeben - nicht an Dich, sondern an jemand anderen.

Die Person hilft also jemand anderem, ohne eine Gegenleistung einzufordern - und derjenige hilft dafür wieder jemand anderem - und immer so weiter.

Wer sein Netzwerk nutzt, um anderen zu helfen, kann eine unvorstellbare Dynamik auslösen.

Es kann dazu führen, dass Mitglieder des Netzwerks auch versuchen, dem ganzen etwas nützliches hinzuzufügen.

Dadurch, dass Wissen und Hilfe kein "Tauschobjekt" sind und dafür keine Gegenleistung eingefordert wird, kann für alle weit mehr Wert werden.

Vielleicht beschäftigt mich aktuell nichts bestimmtes, ich benötige keine große Unterstützung.

Aber wir alle stecken von Zeit zu Zeit fest, kommen irgendwie nicht weiter.
Wie dankbar sind wir dann, wenn uns jemand seine Hand ausstreckt?
Uns einfach hilft, ohne dafür etwas zu erwarten?

Ist jeder nur auf sich selbst und seinen eigenen Vorteil bedacht, führt das zu Unmut und Unzufriedenheit.
Jeder will das größte Stück für sich haben, jeder hat Angst zu kurz zu kommen.

Versucht man jede Interaktion "fair" zu betrachten, erwartet man normalerweise etwas von der Person, der wir oder jemand anders geholfen hat.

Dadurch versuchen wir, jedem ein gleich großes Stück vom Kuchen zuzuschieben - aber wehe, jemand beansprucht mehr, als wir ihm zugestehen.
Oder noch schlimmer: Jemand vergreift sich an dem Stück, das uns zustehen sollte!

Versucht aber jeder etwas zum Kuchen hinzuzufügen, ohne etwas dafür zu erwarten, können wir ihn wie magisch vergrößern!

Plötzlich ist für alle mehr da!

"Ich tue etwas für dich, ohne dafür etwas Bestimmtes von dir zu erwarten, aber voller Zuversicht, dass jemand anders irgendwann etwas für mich tun wird." Robert Putnam, Professor der Harvard University